Linz

Linz
  • Ca. 201.000 Einwohner
  • Die römische Bezeichnung Lentia leitet sich von der keltischen Wurzel "lentos = biegsam, gekrümmt" her
  • Namensgebend für die Linzer Torte
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Kleiner historischer Überblick

Die erste urkundliche Erwähnung von Linz im Jahre 799 erfolgt in einem Lehenrevers des Präfekten des Ostlandes und Schwagers Karls des Großen, Grafen Gerold, der in diesem Jahr vom Passauer Bischof Waltrich die im "locus Linze" gelegene Martinskirche mit dazugehörigem "castrum" (= befestigte Siedlung) zum Nutzgenuss auf Lebenszeit erhielt. Während der Karolingerzeit war Linz zentraler Ort des Traungaues mit Markt- und Zollfunktion, die im Zollweistum von Raffelstetten (903-905) belegt sind.Mit der Neuordnung des Markensystems unter den Ottonen (2. Hälfte 10. Jahrhundert) dürfte Linz in der Folgezeit an Bedeutung eingebüßt haben.
Der Aufschwung der Stadt seit dem 13. Jahrhundert war wirtschaftlich bedingt. Die Linzer Maut zählte zu den einträglichsten Einnahmequellen der österreichischen Herzöge. Die beiden Jahrmärkte, der Bartholomäusmarkt mit vierwöchiger Freiung und der Bruderkirchweihmarkt (seit 1500 Ostermarkt) mit zweiwöchiger Freiung, leiten sich von den Kirchweihfesten der Stadtpfarrkirche bzw. der seit 1236 in der Stadt ansässigen Minoriten her und hatten zu Beginn der Neuzeit den Rang internationaler Messen. Ihren wirtschaftlichen Höhepunkt erreichten sie Mitte des 16. Jahrhunderts. Zu ihrer Ausbildung trug das 1362 verbriefte Meilen- und Pfändungsrecht, aus dem sich das bis 1785 geltende Repressalienrecht entwickelte, wesentlich bei.
Erste Ansätze der Reformation sind in Linz seit 1521 vorhanden. Vorerst war es die Bewegung der Wiedertäufer, die vor allem bei den Handwerkern Anklang fand. Die Lutheraner stellten 1542 den ersten Bürgermeister, in den siebziger Jahren des 16. Jahrhunderts kamen protestantische Prädikanten in die Stadt. Das während der Reformation untergegangene Minoritenkloster erhielten 1562 die Stände. Sie errichteten im Anschluss daran das Landhaus (1564-71) in Renaissanceformen als Demonstration ihrer Macht. Im Landhaus war auch die 1574 von Enns nach Linz verlegte Landschaftsschule untergebracht, an der unter anderem von 1612 bis 1626 Johannes Kepler als Lehrer wirkte.
Die Gegenreformation wurde in Linz 1600 von den Jesuiten eingeleitet; seit 1606 wurden sie von den Kapuzinern unterstützt. Hatte schon der Durchzug des Passauer Kriegsvolks unter Oberst Ramee (1611) große Schwierigkeiten für die Stadt gebracht, so hatte sie während des Bauernkrieges von 1626 einer neunwöchigen Belagerung der Bauern unter der Führung Stefan Fadingers standzuhalten. Die Vorstädte gingen dabei in Flammen auf. Zwischen 1620 und 1628 war die Stadt an Bayern verpfändet.
An der Wende zum 17. Jahrhundert sollte die Stadt großzügig erweitert und befestigt werden. Der Plan kam nicht zur Ausführung. Seit 1600 wurde unter Kaiser Rudolf II. das Schloss monumental ausgebaut. Nach dem Ende des Dreißigjährigen Krieges erfolgte eine durchgehende Barockisierung des Stadtbildes. Träger waren neben der Bürgerschaft der Adel (Freihäuser), die Kirche und die wellenförmig in die Stadt hereinströmenden Orden (Karmeliten 1672, Ursulinen 1679, Karmelitinnen 1709, Elisabethinen 1745, Barmherzige Brüder 1756), deren Klöster noch heute das Stadtbild entscheidend prägen. Der Idee des Merkantilismus entsprang die Gründung der Wollzeugfabrik (1672), die im 18. Jahrhundert verstaatlicht, zeitweise mehr als 50.000 Menschen beschäftigte.
Die in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts einsetzende Industrialisierung (Schiffswerft, Lokomotivfabrik, Textilindustrie, Nahrungs- und Genussmittelindustrie) vollzog sich fernab des Stadtkerns. Der steigenden Bevölkerungszahl wurde durch Eingemeindungen (1873 Lustenau und Waldegg, 1915, St. Peter, 1919 Urfahr und Pöstlingberg, 1923 Kleinmünchen) und der Anlage des in Formen der Gründerzeit gehaltenen Neustadtviertels begegnet. Die ehemals westliche Vorstadt erhielt durch den Bau einer neuen Domkirche (Mariä-Empfängnis-Dom) einen städtebaulichen Akzent. 1880 wurde eine Pferdestraßenbahn (1897 elektrifiziert) eingerichtet, 1898 die Bahn auf den Pöstlingberg mit seiner Wallfahrtskirche als steilste Adhäsionsbahn eröffnet.
Am 12. Februar 1934 nahm von Linz die Aufstandsbewegung der Sozialdemokratie gegen den autoritären Kurs der Regierung ihren Ausgang, die in einen österreichweiten Bürgerkrieg einmündete. Die nochmals sprunghafte Vergrößerung des Stadtgebiets 1938 (Eingemeindung von Ebelsberg und St. Magdalena) stand mit der Absicht Adolf Hitlers im Zusammenhang, Linz zu einem Industrie-, Verwaltungs- und Kulturzentrum auszubauen. Die fortschreitende Kriegsentwicklung verhinderte den Großteil der ehrgeizigen Pläne, die nur im Bau der Industrieanlagen und bei den Wohnbauten, kaum aber bei der geplanten monumentalen Donauuferverbauung und der Prachtstraße zum Tragen kamen. Als Zentrum der Rüstungsindustrie erlebte Linz 1944/45 22 Fliegerangriffe und damit umfangreiche Zerstörungen.
Während der Besatzungszeit war Linz bis 1955 eine zweigeteilte Stadt. Das horrende Wohnungsdefizit konnte Ende der sechziger Jahre behoben werden.
Die Nachkriegsentwicklung brachte Linz mit der Errichtung der Johannes Kepler Universität (1966), der Kunsthochschule (1973) und einer Theologischen Fakultät den lange schon angestrebten Rang einer Hochschulstadt.

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Sehenswürdigkeiten in Linz

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Der Pöstlingberg

In 539 Metern Höhe über dem linken Donauufer von Linz ragt der Pöstlingberg empor; seit dem 18. Jahrhundert ein sehr beliebtes Ausflugsziel in Österreich und eine gehobene Wohngegend. Auf dem Berg gibt es vieles zu entdecken: Eine eigene Bahn, die Pöstlingbergbahn, welche Sie direkt vom Hauptplatz auf den Hausberg der Linzer bringt, eine Aussichtsplattform auf die Stadt, die schöne barocke Wallfahrtsbasilika Pöstlingberg und die Linzer Grottenbahn. Die Grottenbahn entführt Sie in eine bunt erleuchtete Märchenwelt, denn in den Seitengassen des ehemaligen Befestigungsturmes sind liebevoll gestaltete Szenen von bekannten Kindermärchen zu sehen. Auf halbem Weg zum Pöstlingberg können Sie im Linzer Tiergarten über 800 Tiere hautnah erleben. Wollen Ihre Kinder sich später noch austoben, dann sollten Sie unterhalb des Schlössls die Parkanlage mit dem Waldspielplatz aufsuchen.

Linz - Pöstlingberg

LENTOS Kunstmuseum

130 Meter lang ist das Gebäude des Lentos Kunstmuseum für moderne und zeitgenössische Kunst in Österreich. Die transparente Glashülle wird nachts beleuchtet und ist dann weithin sichtbar, was wegen der unmittelbaren Nähe zur Donau besonders beeindruckend aussieht. Die großzügig dimensionierten Tageslichträume im Obergeschoss bieten optimale Ausstellungsbedingungen, ebenso die Ausstellungshalle, welche der größte Museumsraum Österreichs ist. Im Museums-Shop können Sie verschiedene Artikel und Andenken erwerben oder nach Ihrem Museumsbesuch im beliebten Café-Restaurant mit der Donau-Panoramaterrasse entspannen.

Linz - Lentos Kunstmuseum